Photovoltaik

Diese 5 Ausreden bei Solarenergie lassen wir nicht gelten

Unzuverlässig, nicht recycelbar, zu teuer! Geht es um Solaranlagen, kursieren viele Gerüchte und Ausreden. Die 5 Beliebtesten und warum sie unsinnig sind.

Die Energie aus der Sonne hat grosses Potenzial. Trotzdem gibt es einige beliebte Ausreden und Gerüchte, die nach wie vor gerne als Argumente gegen Solar Panels herbeigezogen werden. Schaut man genauer hin, lösen sie sich schnell in Luft auf.

Ausrede 1: Solarenergie ist viel zu teuer und lohnt sich für mich nicht!

Auf den ersten Blick möchte man das gerne glauben, doch ganz so einfach ist die Rechnung nicht. Wer beispielsweise eine Solaranlage auf dem Dach seines Hauses installiert, erhält einen Förderbeitrag vom Bund und profitiert von Steuerabzügen.

Für ein Einfamilienhaus reicht beispielsweise eine Solaranlage von knapp 30 Quadratmetern. Die kostet im Schnitt 15'000 Franken. Mit der Einmalvergütung finanziert der Bund davon derzeit 2'600 Franken und als Besitzer kann man circa 2'900 Franken von den Steuern abziehen. Bleiben etwa 9'500 Franken. Bei einer durchschnittlichen Laufzeit von rund 25 Jahren zahlt der Besitzer pro Kilowattstunde Strom rund 10 Rappen. Der reguläre Strom des lokalen Anbieters kostet in der Regel deutlich mehr.

Ausrede 2: Solaranlagen liefern viel zu wenig Strom!

Diese Ausrede gehört mit Abstand zu den beliebtesten, wenn man lieber konventionell produzierten Strom zapfen möchte. Tatsächlich fallen auf unser Land laut Energieschweiz jedoch 200-mal mehr Sonnenstrahlen als wir Energie brauchen.

Für eine Person würden in der Schweiz rund acht Quadratmeter ausreichen, um ihren Strombedarf zu decken, wie die International Energy Agency errechnet hat. Allein auf den bestehenden Dächern, die für Solarenergie geeignet sind, wäre Platz für 20 Quadratmeter pro Person.

Ausrede 3: Solaranlagen lassen sich nicht recyceln und am Schluss fällt viel Abfall an, der die Umwelt belastet!

Das könnte man meinen. In Solarpanels stecken vor allem Glas und Metalle. Das Gute daran: Diese Rohstoffe lassen sich besonders leicht trennen. Deshalb sind bis zu 90 Prozent eines Solarpanels recycelbar.

In der Schweiz kommen vor allem sogenannte kristalline Silizium-Module zum Einsatz, deren Hauptbestandteil mit 90 Prozent Glas ausmacht. Weitere Schichten von Solar Panels bestehen aus Silizium-Wafer, Verbund- und teilweise Rückseitenfolie sowie Metallen, die jedoch nur fünf bis acht Prozent eines Moduls ausmachen. Glas und Silizium-Wafer werden zusammen aufbereitet und für die Produktion von Glaswolle als Baudämmstoff weiterverwendet. Verbund- und Rückseitenfolie werden verbrannt, wobei sie Strom oder Wärme erzeugen. Die Metalle werden getrennt und in Schmelzwerken in Europa für die Wiederverwendung aufbereitet. 

Dank der vorgezogenen Recyclinggebühr können alte Solarpanels kostenlos an den Verkäufer zurückgegeben oder bei einer entsprechenden Sammelstelle von SENS eRecycling abgegeben werden.

Ausrede 4: Die Rohstoffe für Solarpanels sind bald aufgebraucht!

Zum Glück nicht. Denn Photovoltaikanlagen bestehen hauptsächlich aus Glas, Kunststoffen, Aluminium und Silizium. Abgesehen davon, dass solche Stoffe recycelt werden, ist ihre Verfügbarkeit sehr hoch und hält auch einem massiven weltweiten Ausbau stand.

Einzig Silber ist nur begrenzt verfügbar. Deshalb wurde die Menge, welche für ein Solarpanel gebraucht wird, längst stark reduziert und die Industrie arbeitet an Lösungen, welche das Silber durch Kupfer ersetzen.

Anders sieht es bei Dünnschichtmodulen aus. Sie enthalten tatsächlich einige chemische Stoffe, die knapp werden könnten. Der Marktanteil dieser Module ist jedoch in der Schweiz minim.

Ausrede 5: Die Produktion von Solaranlagen braucht viel mehr Energie, als sie später produzieren. Da können wir auch gleich konventionellen Strom brauchen!

So einfach ist die Rechnung nicht – oder vielleicht doch, aber das Resultat ist ein anderes. Die Energie, welche für Produktion, Transport und Recycling gebraucht wird, generiert eine Photovoltaikanlage gemäss Treeze.ch nach weniger als zwei Jahren. Das heisst, dass sie den Rest ihrer Lebensdauer zusätzliche Energie liefert. Übrigens: Laut einem Gutachten des Bundesamtes für Energie und des Bundesamtes für Umwelt verursacht eine Kilowattstunde Strom von Solarenergie in der Schweiz 42,5 Gramm CO2-Äquivalente. Der Schweizer Durchschnitt liegt bei 136 Gramm pro Kilowattstunde des gelieferten Stroms.